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Die Lilienstraße – ein stinkendes Blumenmär?
In der Altstadt parallel zur Spitalerstraße liegt die Lilienstraße.
Manch einer denkt bei dem Namen: waren hier früher die Blumenhändler ansässig oder gab es eine Gärtnerei?
Der Name wird auf eine hanseatische Eigenheit zurückgeführt – das Schönreden. Die Straße hatte seit 1388 mehrere Namen. Erst Gertrudenstraße dann „Rackerstraate“ „Racker“ bedeutet Schinder, Abdecker. Hier wurde also alles andere als Blumen gezüchtet.
Mehr zum Foto: Ein prachtvolles Gebäude lockt zum Bummel. Links die Lilienstraße, rechts neben dem Gebäude beginnt die Rosenstraße – es war wirklich ein „dufte Viertel“. Das Gebäude – ein spätklassizistisches Bau, entstand um 1844. Ab 1848 beherbergte das Gebäude die Niemitz-Apoteke. Die Apotheke gab 2001 auf, nachdem die Miete um 180 Prozent erhöht wurden. Quelle → Online-Ausgabe des Hamburger Abendblattes vom 11.03.2004. Titel: Apotheken-Sterben in der City
Kandelaberköpfe
Als in Hamburg das Licht anging schrieb man das Jahr 1845. Die ersten Straßenlaternen wurden mit Gas betrieben. Ab 1882 gab es dann Strom und erhellt seitdem die Stadt mit über 121.000 Leuchten.
Fische zum Ersten, zum Zweiten…
Früher wurden hier Elbfische verkauft. Heute ist die 1895–1896 erbaute Fischauktionshalle eher ein Veranstaltungsort. Ihr gegenüber liegt der Fischmarkt, der Frühaufsteher und Langaufbleiber anzieht. Auch wenn der Fisch nicht mehr aus dem Kutter verkauft wird, ist die Atmosphäre hanseatisch-urig.
Seit dem 16. Jahrhundert wurden im eigenständigen Altona an der Grenze zum Hamburger Stadtteil St. Pauli gegen den Willen der reichen Hansestadt Fischmärkte abgehalten. Mitte des 19. Jahrhunderts verlegten die Hamburger daher ihren Fischmarkt aus der Altstadt in die Vorstadt St. Pauli, um Altona Konkurrenz zu machen.
Residenzbleibe
In dem Gebäude an den Hohen Bleichen residieren heute Gäste aus aller Welt. Ursprünglich war hier das Druck- und Verlagshaus Broschek & Co. beheimatet. Der Architekt Fritz Höher plante die Errichtung eines knapp 65 Meter hohen Presseturms mit Aussichtsplattform. Dies blieb den Hanseaten aber erspart.
Parc de Grande
Der Stadtpark in Winterhude ist mit knapp 150 Hektar die größte Grünfläche in der Hansestadt. Zu seinem 100. Geburtstag 2014 soll er saniert und herausgeputzt werden.
Ursprünglich war der Stadtpark das private Jagdrevier eines angesehenen Hamburger Geschäftsmannes, ehe die grüne Oase nach dem Verkauf an die Stadt im Jahre 1902 zum Volkspark umfunktioniert wurde.
Im Juni 1909 wurde Professor Fritz Schumacher zum Leiter des Hochbauamtes berufen und im Januar 1910 der Bürgerschaft ein von Fritz Schumacher und Fritz Sperber gemeinsam entwickelter Entwurf vorgelegt. Vier Jahre später konnte der Park eröffnet werden, bis zur Fertigstellung vergingen aber noch weitere vierzehn Jahre. Die Durchführung der Garten- und Landschaftsarbeiten lag dabei ab 1918 maßgeblich in der Hand von Hamburgs erstem Gartenbaudirektor Otto Linne.
Vierländerin am Hopfenmarkt
1876 wurde der Brunnen mit der Statue einer Vierländer Marktfrau am Meßberg errichtet. Der Bildhauer Engelbert Pfeiffer hatte die Statue einer typischen Marktbeschickerin zauberhaft gestaltet und einen Brunnen entworfen, bei dem Enten als Wasserspeier dienten. Nun hat der Brunnen seinen derzeitigen Standort am Hopfenmarkt neben dem Mahmal der Nikolaikirche.
1953 wurde der Brunnen zuletzt restauriert und 1978 an den Hopfenmarkt versetzt. Eigentlich ganz passend, denn auf dem Hopfenmarkt findet tatsächlich noch ein Markt statt und da passt die Inschrift am Brunnen: „Auf dem Markt lernt man die Leute kennen.“
Nach dem Erschaffer ist seit 1914 der Peiffersweg in Barmbek-Nord benannt.