Die Brücke zwischen Altstadt und Neustadt

Die 1668 errichtete Ellerntorsbrücke ist die zweitälteste noch existierende Brücke Hamburgs und war das Verbindungsstück von der Altstadt zur Neustadt.

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Herrengrabenfleet mit Ellerntorsbrücke. Foto: Dirk Rexer

1973 wurde die Ellerntorsbrücke für den Fahrzeugverkehr gesperrt und zu einer reinen Fußgängerbrücke. Die verkehrstechnische Ruhe hat sie sich nach 344 Jahren wohl verdient.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Ost-West-Trasse weiter südlich verlegt, daraus entstand die heutige Ludwig-Erhard-Straße.


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Konzert für eine Kastanie

Ein Garten mit Geschichte in der Hamburger Neustadt

Wenn man den Hinterhof am Dragonerstall in der Neustadt betritt, beflügelt einem trotz der urbanen Lage der Gedanke an Idylle. Wahrlich ist dieser Ort vor 200 Jahren ein Ort der Erholung, Erbauung und kultureller Veranstaltungen gewesen. Der Kastanienbaum ist der einzige Zeuge der vergangenen Zeit.

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Auf über 200 Jahre wird dieser Kastanienbaum geschätzt. Foto: HamburgErfahren

Das alles begann durch einen glücklichen Umstand, welcher den Rittmeister und Schlachter Johann Joachim Hanfft um ein großzügiges Grundstück reicher machte: für seine Verdienste im Kampf gegen die französischen Besatzer, wurde er vom Hamburger Senat mit 8000 qm Land belohnt inklusive des darauf befindlichen Kastanienbaums. Ab 1815 baute er dort ein Haus für die Gesellschaft „Erholung“.

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Der Garten „Eden“ am Dragonerstall/nördliche Neustadt. Foto: HamburgErfahren

Dieser Ort sollte vor allem gestressten Familienvätern einen seelischen Ausgleich bieten. Im Garten fanden zweimal wöchentlich Konzerte des Hamburger Stadttheaters statt. Beim Rauschen der Kastanienblätter und wohlklingenden Symphonien konnte man auch gut mal die Seele baumeln lassen. Leider ging es nach dem Tod von Herrn Hanfft im Jahr 1827 bergab mit dem „Erholungsort“. Das Grundstück wurde verpachtet und 1884 beim Bau der Kaiser-Wilhelm-Straße um ein nicht unerhebliches Stück verkleinert. Geblieben ist die Kastanie und die Sinfonie, die der Wind durch ihre Blätter erklingen lässt.

 

Hamburgs neue Schöne –
die Kaisergalerie

Eine schlummernde Kaiserin wurde wach geküsst.

Sie ist wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Hamburgs neue prachtvolle Einkaufspassage an den Großen Bleichen – die Kaisergalerie. Ursprünglich als Kontorhaus 1907-1909 erbaut war hier über 80 Jahre unter anderem das Ohnsorg-Theater beheimatet. Die Detailpracht des Gebäudes blieb aus der Gründerzeit aber versteckt. Als 2011 das Ohnsorg-Theater auszog begann die Revitalisierung.

Kaisergalerie@HamburgErfahren

Kaiserliches Einkaufen in den Großen Bleichen

In aufwendiger Detailarbeit fand dieses Jugendstil-Juwel wieder zu seiner ursprünglichen Pracht zurück. Unter Aufsicht des Denkmalschutzamtes wurden die baulichen „Originale“ freigelegt und restauriert. Wie die Sandsteinsäulen, die Kaiserkronen und Kassetten-Decken, geziert von spanischen Kronleuchtern. Ein heller Terrazzo-Boden wurde neu verlegt.

So entstand eine neue Einkaufsperle in der Innenstadt. Die Anbindung eines Stegs, der entlang des Bleichenfleets führt, wird die weiteren Einkaufspassagen bis zur Stadthausbrücke zukünftig verbinden.

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Rechts vom Bleichenfleet liegt Hamburgs neues Prunkstück

Machen sie sich selbst einen Eindruck von dieser imposanten, schönen „Neuen“, die Hamburgs Passagenwelt erweitert. Schlendern Sie einfach mal durch, ruhig auch mit einem Blick über die Schaufenster hinweg.

Hollywood in Hamburg

Das Brahmskontor in ganz besonderem Licht (Teil 1)

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Foto: HamburgErfahren

Einst war es als das höchste Profan-Gebäude des 20. Jahrhunderts in Hamburg, Schaltzentrale des Krisenstabs während der Sturmflut 1962, Weltwirtschaftsarchiv, Polizeipräsidium und Gewerkschaftshauptsitz bekannt.

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Foto: HamburgErfahren

Das Brahmskontor hat in seiner über 100-jährigen Geschichte nicht nur den Namen mehrfach gewechselt, sondern auch viele Wandlungen erlebt.

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Blick vom Brahmskontor Richtung Hafen, Foto: HamburgErfahren

Angefangen hat alles 1903/1904, als der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband hier ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichtete.

Das im Gründerzeitstil gebaute Haus wurde Anfang der 1920er Jahre auf acht Ebenen aufgestockt und erhielt seine jetzige Klinkerfassade. Insgesamt 15 Stockwerke wurden durch eine weitere Aufstockung in den 1930er Jahren erreicht. Durch die angefügten Seitentrakte am Holstenwall und Pilatuspool entstand dieser imposante Komplex. Dabei wollten die Architekten Ferdinand Sckopp und Wilhelm Vortmann ursprünglich noch höher hinaus. Inspiriert von den Wolkenkratzern in Manhattan sollte hier ein „Gigant“ entstehen.

Arc de Wallanlagen

Er ist sowas wie ein kleiner Triumphbogen und das mitten im Park.

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Portal eines Bürgerhauses

Wegen seiner Fassadenfarbe auch „Rote Haus“ oder das „Cranz’sches Haus“ genannt. Dieses Portal ist ein Überbleibsel des Hamburger Bürgerhaus im Gebiet der Hamburger Altstadt. Das Haus wurde 1617 von Joachim Schrötteringk in der Großen Reichenstraße errichtet und 1890 abgebrochen. Bei den Hamburgern galt das Haus im 17. Jahrhundert als Spukhaus. Ist dieser Spirit heute noch zu spüren?

Hinter Schloss und Riegel

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Die Ellerntorsbrücke hinter Schloss und Riegel

Man nennt sie Liebesschlösser und sie hängen mittlerweile an vielen prominenten Brücken.

Ursprünglich kommt der Brauch wohl aus Italien. Die genaue Herkunft ist ungeklärt. Es wird vermutet, dass Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz die Urheber dieses Brauchs sind. Mit dem Ende ihrer Ausbildungszeit befestigten die Absolventen die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an einem Gitter des Ponte Vecchio. Dies wurde wohl von den Verliebten Roms an der Milvischen Brücke als Brauch übernommen. Mittlerweile hat dieses Zeremoniell seit geraumer Zeit auch die Hansestadt erreicht.

Passage zum Hof

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Schierspassage, Foto: Dirk Rexer

Bis etwa 1840 wurden auch die Hinterhöfe gänzlich bebaut. Diese Aktivität ist insbesondere auf das starke Bevölkerungswachstum Hamburgs im 19. Jahrhundert zurückzuführen, als der Bedarf an Wohnraum in der Stadt enorm anstieg. Als 1860 die Torsperre aufgehoben wurde, war das Interesse innerhalb der Stadtbefestigung zu wohnen groß geworden. Um die knappen Flächen möglichst effektiv auszunutzen, entstanden die für Hamburg typischen Gängeviertel, in denen Fachwerkhäuser dicht errichtet wurden. Die Straßen und Gänge waren sehr schmal und teils stark verwinkelt und es gab nahezu keine Freiflächen. Die Gängeviertel der Neustadt wurden von ärmeren Hamburger Arbeiterfamilien bewohnt. Neben der Wohnnutzung war traditionell auch kleinteiliges Gewerbe in den Gängevierteln ansässig.